Wir sind just im Moment wieder zu Hause angekommen und froh, endlich im Dauer-Schatten zu sein, denn: Das Feuertanz Festival hielt auch im Jahr 2019 einmal wieder, was es seit jeher verspricht, nämlich übelste Hitze schon ab dem ersten Tag. Aber: Coppelius spielt. Also: Ach was, na los! Egal ob auf dem Campingplatz oder auf dem Gelände, Schattenplätze waren stets gesucht und rar, Wasserstellen belegt, neu entstandene Schlammpfuhle wurden innerhalb von Minuten wieder zu Staubwüsten - aber die Stimmung war ungebrochen. Tapfer hielten die Fans die brennende Sonne vor der Bühne aus, und das Ganze hat sich gelohnt - welch ein schönes und trotz Hitze entspanntes Festival!
Tatsächlich hatten sich zelttechnisch dieses Mal die coppelianischen Fanatiker weit verstreut, es gab also dieses Mal kein größeres, sondern viele kleine Minimumpitzcamps. Dank moderner technischer Mittel fand man sich aber dann doch vor der Bühne zu Konzertbeginn erfreulicherweise zu einem größeren Haufen zusammen, um die Kapelle entsprechend ordentlichst bejubeln zu können.
Man erlebte die Herren auf der Bühne in bester Stimmung - innerhalb von eineinviertel Stunden vollbrachten es die Herren, das Publikum trotz Nachmittags-Hitze zum Tanzen, Haareschleudern und sogar zum Hüpfen zu bringen. Überraschenderweise wurden gleich mehrere Mitglieder der GCSG, mehr oder weniger freiwillig, zu Ansagen und sogar zum Candle-Light-Dinner auf die Bühne genötigt, das hatte es auch noch nie gegeben. Vielen Dank dafür - der Blick von der Bühne war einfach grandios!
Aufgeführt wurden vor allem Klassiker wie “Operation”, der “Luftschiffharpunist” , der “Advokat” sowie “To my creator” als auch “Phantom of the Opera” - insgesamt also eine gute Mischung aus alten und neuen Stücken der Kapelle. Leider litt auch die Tontechnik unter der Hitze; so hatte man teils mit Ausfällen und Übersteuerung zu kämpfen. Dieses tat der Stimmung im Auditorium allerdings keinen Abbruch, so tanzen und sangen die Leute vor der Bühne in einem fort ohne Unterbrechung. Auch die Wärme-Solidarität unter der Zuschauern war groß - so half man sich gegenseitig mit Flaschenduschen und Trinkwasservergabe.
Gelegentliche Wasserschwälle aus Le Comte Caspars Fanatiker-Aquasierungs-Automat (kurz: “Le Giess-Canne”) erleichterten zumindest den vorderen Reihen den Aufenthalt in der glühenden Sonne. Während des Konzerts wurde per Wanderhut außerdem Geld für die seit Längerem laufende Spendenaktion der Herrschaften für das Frauenhaus gesammelt - danke an alle Gebenden. Die Aktion läuft auch weiter; es gibt auch einen Paypal-Spenden-Pool, wenn jemand noch etwas geben möchte.
Beendet wurde das Konzert mit “Killers”, einem wirklichen Knaller des coppelianischen Repertoires. Das war gut so und der Eskalationslevel damit auch bei den Zuschauern auf dem Höhepunkt. Ein würdiger Abschluss für diesen heißen Auftritt! Die Fanatiker kühlten sich nach der Aufführung entsprechend mit überfallartigen Hamster-Käufen beim Speiseeis-Händler ab. Dieses war auch verdammt nötig.
Am Souvenirstand traf man später auch noch auf Fanatiker-Aquasierungs-Automaten-Konstrukteur Le Comte Caspar sowie auf Sissy Voss, der sich lautstark und nachdrücklich eine “Winterweißwurst” am Stiel wünschte (Wir erinnern uns gerne an die Weißwurst-Aktion des sächsisch-fränkischen Weißwurst-Komittees; dem Wunsch kommen wir natürlich in Annaberg-Buchholz am Jahresende auch gerne nach), sowie auf Max Coppella, der uns heimlich verriet, dass er für die neue Produktion mit Coppelius am MiR Gelsenkirchen, “Krabat”, zwar auch als Komponist eingeteilt sei, aber nicht so recht wisse, was er da eigentlich zu tun habe - das könnte wohl durchaus interessant werden!
Auch das neue Mitglied der Kapelle, Linus vom Doppelschlag, war zugegen und erklärte sich gerne zu einem ausführlichen Interview mit den unseriösen Reportern des Olimpianischen Käseblatts bereit (das werden wir auch wahrnehmen, hrhrhr, Sie wissen ja gar nicht, auf was Sie sich da einlassen, hrhrhr ...). Eine entsprechende Frageliste wird demnächst erstellt.
Graf Lindorf und Diener Bastille waren leider nicht anzutreffen, aber es ist anzunehmen, dass Bastille neben seiner Pflicht als (sogar crowdsurfender!) Ansager für alle anderen Bands eilends eine Eierbiermaske für die zusehends ausgetrocknete Lockenpracht des Grafen zu rühren hatte, dieser sich aber mit dem bei der Hitze auch flugs eingetrockneten Eierbierkopf wohl nicht in die Öffentlichkeit traute, beide in Streit gerieten und dadurch verhindert waren. Wir haben hierfür Verständnis.
Der Tag ging in Freude und Feiern schön zu Ende; mit Markt- und Cider-Stand-Besuch, sowie anschließendem Zurückwanken zum Zeltplatz. Wir jedenfalls bedanken uns bei der Kapelle, es war trotz Hitze ein spitzenmäßiges Konzerterlebnis, das in Erinnerung bleiben wird. Wir freuen uns auf das nächste Mal. Viel Spaß beim Rock Harz nächste Woche!