Montag, 27. Juni 2016

Sommer, Sonne, Glühwein – Coppelius auf dem Feuertanz Festival

Viele, viele, viele schöne Erlebnisse! So lässt sich das letzte Wochenende auf Burg Abenberg in Franken zusammenfassen. Von Donnerstag, 23.6. bis Sonntag, 26.6.2016 in der Frühe war Dauermumpitz angesagt, begleitet von strahlendem Sonnenschein und Sommergewitter, besucht von sehr freundlichen Leuten, betreut von verlässlichem Personal. Alles in allem: Super war’s!

Die ersten Mitglieder der Geheimen coppelianischen Straßenbau-Gesellschaft rotteten sich bereits am Donnerstag Abend auf dem Zeltplatz zusammen, der dieses Jahr sehr schnell belegt war. Überall spürte man bereits die freudige, erwartungsvolle Atmosphäre; das Festival war lange im Vorfeld ausverkauft gewesen und alle glücklichen Kartenbesitzer umso froher, hier zu sein. Freundlich aufgenommen wurden auch Neulinge, die zum ersten Mal überhaupt an einem Festival teilnahmen, insgesamt belief sich die Mumpitzcamperzahl auf ca. um die 30 Leute (inklusive Zeltnachbarn, die gerne immer einmal wieder vorbeikamen). Selbstredend wurde gleich der Grill in Betrieb gesetzt und ordentlichst eröffnungsgefeiert.

Der Freitag begann sehr entspannt mit lautstarkem Schnarchkonzert, das frühe Vögel bei Morgentau und Nebel ganz umsonst genießen konnten. Ein heißer Tag kündigte sich bereits an; in Ermangelung von Schatten wurde am Vormittag eine Delegation zum Baumarkt geschickt, um einen Unterstand und auch einen campeigenen Pool zu erwerben. Die Zeit bis zum Auftritt von Coppelius verbrachten manche mit einem Besuch beim naheliegenden Badeweiher, mit Einkaufsausflügen oder mit Neuigkeitenaustausch bzw. einfachem Herumgammeln im Camp, vereinzelt machte man sich bereits zum Konzertgelände auf, aber die Hitze ließ Bewegung kaum zu. Der erworbene Minipool brachte hier viel Freude und Abkühlung und wurde gleich zu einem Übungsmanöver der Blubber Brigade herangezogen. Ein fröhliches Quietschentenrennen wurde durch teilweisen Untergang der Entchen leider frühzeitig beendet, selbst diese hatten anscheinend unter den hohen Temperaturen zu leiden. Gegen 15:00 machte man sich gesammelt auf zur Burg; der Weg dorthin war nur in kleinen Schritten, mit Pausen und dank einem (Regen-)Sonnenschirm zu bewältigen; ein Juchee auf Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50!

Auf dem Konzertgelände: Überall drängten sich Menschen in die Schatten, aufgrund der Schmelztemperaturen direkt vor der Bühne kurz vor dem Auftritt der Coppelianer noch fast gähnende Leere, deswegen fiel es leicht, in die vorderen Reihen vorzudringen, der Platz füllte sich aber während der konzertanten Darbietung schnell. Immer einmal schwirrte ein Rudel Seifenblasen durch die Luft – die unbekannten Blubberer wurden sofort von der Brigade rekrutiert und mit Ansteckern versorgt. Man beschloss, dass unbedingt wieder einmal entsprechender Einsatz durchgeführt werden müsse, und machte sich schließlich konzertbereit.

Neue Mitglieder für die Blubber Brigade!

Bastille prüfte zu Beginn der Aufführung erst einmal (wohl im Auftrag von Prof. Mosch Terpin) die Lichtteilchendichte mit der Hand und bereitete alles auf die Ankunft der coppelianischen Herrschaften vor, welche auch gleich die Bühne betraten. Auffällig: Einige Mitglieder der Kapelle waren ungewohnt locker und leger nur in Hemd und Hose gekleidet, wohl ein Tribut an die Temperaturen. Einzig Herr Voss litt extremst unter den für ihn eisigen Bedingungen und bestand während des ganzen Auftritts auf seinen Wollschal.

Le Comte Caspar - strahlenschützendes Sonnenglas muss sein.

„Bitten, danken, petitieren“ als beschwingter Einstieg begeisterte die Zuschauer, die bereits durch ihre Vorgänger Punch’N’Judy und Cultus Ferox gut in Stimmung versetzt worden waren. Es folgte der „Luftschiffharpunist“, den man schon lauthals mitgröhlte, die Stimmung war ausgelassen und das Publikum auch zu Schabernack bereit. Zur großen Freude wurde anschließend „Zu dir“ vorgetragen – lange nicht gehört, wieder großer Jubel bei den Fanatikern. Locker und leicht auch das nachfolgende „I’d change everything“. Man hatte immer einmal mit der teils ausfallenden Tonübertragung der Mikrophone und der einzelnen Instrumente zu kämpfen, aber dieses schmälerte keinesfalls den Gesamteindruck. Zu „Phantom of the Opera“ hatte die Kapelle das hitzegeplagte Publikum die stets bestehende Sonnenbrandgefahr vergessen lassen, es wurde gejubelt und nasses Haar geschüttelt, was das Zeug hielt.

Hoch die Becher! - Stimmung im Publikum.

Persönliches Highlight des Tages war das Stück „Moor“ – ganze Wassereimer wurden in die Menge geleert und mit einem Feuerwehrschlauch auf Geheiß der Kapelle künstlich Regen erzeugt, um eine kleine Moorlandschaft entstehen zu lassen, für die Unterstehenden unbeschreiblich und unvergesslich schön! Einige der durchnässten Damen im Auditorium sahen sich (was auch von der Kapelle mit Begeisterung aufgenommen und auch teils nachgeahmt wurde) zur Entkleidung genötigt, Herr Voss hingegen verlangte lautstark nach Glühwein, um die klammen Finger aufzuwärmen.

Bastille, Glühwein, bitte!

Die Aufführung von „Rightful King“ war wie immer ein Stimmungsknaller, auch „Locked Out“ in seinem immer schnelleren Rhythmus ließ Begeisterungsstürme im Publikum folgen. Zur Ruhe kam man ein wenig bei „Comtenance“ (oh, das war wohl die Gewohnheit, es heißt natürlich "Contenance"), wurde aber mit „Killers“ im Anschluss zur Ekstase getrieben – Kompliment an Bastille, der hier zur Hochform auflief und anscheinend den ganzen Frust über sein Angestelltendasein über das Mikrophon entlud. Super Sache - schrei es raus, Mann!

Ausgelassene Hüpferei war wieder bei „Gumbagubanga“ angesagt, allerdings etwas vermindert, da sich einige Zuhörer bereits jetzt schon am Rande der Erschöpfung befanden. Das „Experiment“ fand auch großen Anklang bei den inzwischen mehrmals vom Wasserschlauch durchnässten Zuschauern. Das Konzert sollte eigentlich mit dem „Handschuh“ enden, aber das Auditorium erwies sich hier als absolut uneinsichtig: Lauthals wurde nach einer Zugabe verlangt, die auch gerne gegeben wurde, die Kapelle hatte es geschafft, den kompletten Platz nicht nur zu füllen, sondern auch zum Beben zu bringen. Man wollte, mehr, noch mehr!

Die hitzegeplagten Fanatiker in der Menge.

Also flugs die Saiten neu gestimmt und weiter ging es mit einer sehr beeindruckende Aktion, die von der Kapelle initiiert wurde: Die „Wall of Friendlyness“. Eine geteilte Menge geht auf einander zu und umarmt sich, man sagt sich etwas Nettes. Das rührte fast schon zu Tränen und wurde auch sehr bejubelt, so stellt man sich die Welt vor. Danke, Coppelius!

Beendet wurde das Konzert dann von einem extrem geilen „Operation“, auch das hatte man schon lange nicht gehört, bass- und gesangsbedingtes Bauchkribbeln vom Feinsten, begleitet hier auch von Crowdsurfern. Eskalation! Herr Voss hatte sich indes ausreichend erwärmt und brachte ein beeindruckendes Bass-Solo zustande, auf das „Risiko“ folgte, das letzte Stück und ein Knaller am Ende. Was für ein Konzert, mit einer gut kombinierten Setlist aus Sommer-Lockerflockigem und gewohnten Krachern! Eine abschließende Feststellung: Sowohl „alte Hasen“ als auch viele Neugierige im Publikum zeigten sich von der Kapelle beeindruckt. Also: Daumen hoch, wirklich tolle Leistung, dieser Auftritt wird lange im Gedächtnis bleiben!

Ein seltener Anblick: Nobusama am Mikrophon!

Nach dem Auftritt war erst einmal Pause angesagt; die geplante Übergabe der neuen Ausgabe des Olimpianischen Käseblatts war aufgrund der Hitze recht schnell und unkompliziert, ein Verteilungsmarsch wurde ausgesetzt, vielleicht ergibt sich auf einer anderen Festivität eine kühlere Gelegenheit dazu. Natürlich standen die Herrschaften trotz der hohen Temperaturen auch für Autogramme zur Verfügung. Vielen Dank hier auch besonders an Souvenirstandsfräulein Eva Ende, die sich um die erschöpften Fanatiker kümmerte und auch ebenso mitlitt.

Das neue Olimpianische Käseblatt ist jetzt am
Souvenirstand der Kapelle zu erhalten.

Manche der Fanatiker blieben gleich auf der Burg, um die Auftritte der folgenden Bands mitzuerleben, andere entschieden sich für eine wohlverdiente Pause auf dem Zeltplatz. Als auch die Sonne (fast endlich) untergegangen war, konnte man sich zu späterer Stunde bei einem erneuten Besuch auf dem Festgelände entspannen und auch einmal etwas umherwandern. Der Tag endete mit einer Zeltplatzfeier und erschöpften Indenschlafsackkriechen.

Wir bedanken uns bei allen Beteiligten für diesen wunderschönen Tag!

Best of Kapelle:

-          Bastille zum Thema Temperatur: Scheiß auf den Hitzeschlag!
-          Max Coppella nach dem Auftritt: Und wo ist denn jetzt dieser Badezuber ..?
-          Le Comte Caspar zu In Extremo: Es regnet, es regnet Zwiebelmus!

(Hier ist die offizielle coppelianische Konzertberichterei/der Bericht zum ersten Tag am Feuertanz Festival beendet, wer mehr über das restliche Wochenende wissen möchte bzw. mehr Fotos ansehen möchte, scrolle/lese bitte weiter.)

Am folgenden Tag drückte bereits das Wetter in der Frühe; jede Bewegung war eine Qual, besonders für die Pollenallergiker, und die meisten der Fanatiker verbrachten die sonnenbeschienene Zeit damit, in den Schatten zu ruhen und nur sehr geringfügig Mumpitz zu treiben, deswegen gibt es über den Tagesablauf nicht viel zu berichten. Auch die Zeltnachbarn verkrochen sich unter den Planen der Gesellschaft; man hatte gute Unterhaltung durch ein spontanes Gitarrenkonzert eines benachbarten Liedermachers, wobei Stücke von Hans Söllner und auch Eigenkompositionen zum Besten gegeben wurden, vielen Dank dafür. Auch eine Lesung aus dem Käseblatt sorgte für Erheiterung während der vielen hitzigen Stunden. Hier auch ein Pluspunkt für das Festival bzw. die Besucher: Uns wurden auf höfliches Fragen Grillmaterial geschenkt, weil es uns ausgegangen war, die Leute waren alle hilfsbereit und freundlich. Unglaublich! Man fragt sich, warum das mit dem Rest der Welt nicht öfters einmal so laufen kann. Danke, Feuertanz!

Spontangitarrenkonzert: Danke!

Als sich am Nachmittag pünktlich zum Auftritt von „Mr. Hurley und die Pulveraffen“, den man eigentlich hatte besuchen wollen, die Windgeschwindigkeit massiv steigerte und erste Regentropfen auf das Camp fielen, musste der Zeltplatz geschwind geräumt werden (funktionierte einwandfrei, alles wurde zusammengerafft und irgendwo hineingeworfen). Dann war es auch schon soweit, man konnte nur noch in seine Kutsche oder in eine Halle flüchten, Regen und Gewitter, so wie das nun einmal im Sommer sein muss. Die GCSG machte aus der Not eine Tugend und schmiss spontan eine Lolli-Kutschenparty. Nach einer Stunde war der Spuk vorbei und man konnte in Regenkleidung das jetzt merklich kühlere Gelände auskundschaften, alle hatten es überlebt – wunderbar. Hier auch großes Lob an das gute GCSG-Krisenmanagement J und jetzt kam erst recht die Feierlaune. Na dann mal Prost, das hatte man sich jetzt verdient!

Coppelius hilft auch bei Regen.

Wieder oben auf der Burg waren die letzten Wolken relativ schnell verflogen und es wurde zu „Versengold“ weitergefeiert; auch dem Mittelaltermarkt wurde ein Besuch abgestattet. In bester Laune fand man sich dann zu späterer Stunde wieder auf dem jetzt sehr nassen und kalten Zeltplatz ein, und derjenige, der anfangs noch die Glühweinflaschen im Gepäck belächelt hatte, war jetzt bei einem Kohlefeuer und bei einer Tasse des heißen Gebräus dankbar für dessen wohltuende Wirkung (an dieser Stelle erneut Grüße an Herrn Voss). Gefeiert wurde bis zum Sonnenaufgang, ein Kompliment an diejenigen, die es geschafft haben, noch um 6 Uhr früh einen einwandfrei schiefen 5-stimmigen Kanon anzuschlagen. Applaus!


Mit sehr wenig bzw. gar keinem Schlaf machte man sich also am Sonntag daran, das Gelände wieder zu verlassen; gepackt war relativ schnell. Eine spontane Im-Zelt-Spinnenjagd wurde erfolgreich durchgeführt, Verlorengegangenes nicht wieder gefunden und sich unter viel Bedauern verabschiedet – es war ein schönes Wochenende, mit allem, was bei einem Sommerfestival dabei sein muss. Gerne, gerne wieder, und hier auch wieder mit einem schönen Gruß an die Herrschaften von Coppelius, ohne die das alles nie gekommen wäre.

Ein Teil der GCSG - Sammelbild zum Abschied.

Man freut sich auf das nächste Mal, folgend noch einige Schnappschüsse, die für sich sprechen, mit Dank an die privaten Fotografen, die offiziellen Bildergalerien werden sicher noch erscheinen.

Mit herzlichem Gruß vor allem an die, die nicht dabei sein konnten, wir dachten an euch.

Es schrieb: Sheris v. d. Kauernburg/C. Glaser

P.S.: Ach ja ... und hier etwas Werbung in eigener Sache, vielleicht kennen Sie jemanden?


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Eine kleine Bildergalerie: